Teilnahme am International Meeting of Young Beekeepers (IMYB) 2019

Jungimker aus Oberösterreich: Internationa Meeting of Young Beekeepers 2019

Team Österreich auf Punktejagd!

International Meeting of Young Beekeepers (IMYB) 2019, begleitet von Pamela Humer und Valeria Voit

Das bereits 10. Treffen der jungen Imker fand wiederholt in der Slowakei statt, wie auch schon 2015 in der Fachschule von Banska Bystrica. Von 3. bis 7. Juli stand die Veranstaltung ganz unter dem Motto: „Die Zukunft der Imkerei liegt in den Händen der jungen Generation.“

29 teilnehmende Länder: Australien, Ägypten, Dänemark, Deutschland, England, Estland, Finnland, Frankreich, Georgien, Irland, Israel, Italien, Kanada, Libanon, Litauen, Malta, Niederlande, Nord-Irland, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schottland, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Wales, Weißrussland

Nächstes IMYB 2020 findet in Slowenien statt und das Jahr darauf ist Russland das Gastgeberland.

Bei der Anreise konnten wir mit unseren österreichischen Teilnehmern die Länderpräsentation gesanglich einstudieren. Es sollte ein Volkslied werden, bei dem das Publikum zum Mitschnippen animiert wird. Schließlich wurde das Lied „Und jetzt gang i ans Peters Brünnele“ gesungen, das überaus gut ankam.

Nach der offiziellen Eröffnungszeremonie startete der Wettbewerb und die Jugendlichen wurden wie schon in den Vorjahren in gemischtsprachige Teams zusammengestellt, mit farbigen T-Shirts ausgestattet und von insgesamt 16 Moderatoren durch die Stationen geleitet. Eine dieser sogenannten „Facilitators“ war uns gut bekannt, nämlich Clara Hiel aus Wien.

Durch genau diese Organisation der Teams war es den Erwachsenen nicht möglich ins Wettkampfgeschehen einzugreifen - im Gegenteil, erst nach Absolvierung der Prüfungen wurden den Betreuern die einzelnen Praxisstationen gezeigt und erklärt. Die Aufgaben waren vielseitig und klar definiert. Dazu gehörten ein theoretischer Test in der Landessprache, der Bau eines Rähmchens, einen Drohn von der Wabe abfangen und mit einem Zeichenplättchen versehen (hier lohnt es sich zu wissen was ein Drohn ist, um nicht gestochen zu werden), Honige verkosten und zuordnen, Honigwaben entdeckeln und schleudern, Umlarven, Werkzeuge zuweisen, und noch einige mehr. Aber alles in allem Klassiker, welche die Teilnehmer bereits aus den nationalen Bewerben kannten.

Besonders schön fand ich das Arbeiten am Bienenvolk, denn die Wertungsrichter der slowakischen Imkerschule setzten hohe Ansprüche in Bezug auf ruhiges Auftreten der Prüflinge sowie sanftes Handling mit Waben und Bienen. Hier dürften die Jugendlichen aus Österreich und der Ukraine besonders in Erinnerung geblieben sein, wie ein Imker später erzählte.

Auch wenn es kein „Stockerlplatz“ geworden ist, können Lorenz, Christina und Matthias mächtig stolz auf sich sein, denn sie liegen nur lächerliche 2 Punkte hinter den Drittplatzierten im Nationenbewerb und lediglich 2,5 Punkte fehlten Lorenz auf den Gesamtsieg. Von 79 teilnehmenden Jugendlichen aus aller Welt fand man auch die Newcomer aus Australien und Canada unter den besten 30, was wieder beweist, wie die Imkerei global angesehen ist.

 

Einzelwertung

  1. 1. Martin Leahy aus Schottland
  2. 2. Jan Materna aus Tschechien
  3. 3. Asger Degn aus Dänemark
  4. 4. Lorenz Hinterplattner aus Österreich (OÖ)
  5. 5. Philemon Tunger aus Deutschland

 

Nationenwertung

  1. 1. Tschechien
  2.  2. Slowakei
  3.  3. Deutschland
  4.  4. Österreich
  5.  5. Ukraine

Was wäre so ein internationales Treffen ohne seine kulturellen Highlights?

Empfang im Rathaus von Banska Bystrica, Stadt- und Museumsbesichtigung sowie ein Ausflug auf den Chopok, den dritthöchsten Berg der Slowakei. Diverse Fachvorträge (auch hier war Österreich mit Dr. Wolfgang Wimmer vertreten), Besuch zweier Bienenstände der Imkerschule und einer Schauimkerei rundeten das Freizeitangebot der Betreuer ab. Ein Kamerateam von BBC begleitete einstweilen die Jugend bei den Bewerben und bei den zahlreichen spielerischen Aktivitäten und Ausflügen wie z.B. in die Tropfsteinhöhle „Harmanecka jaskyna“.

Wer Interesse hat, kann sich Bilder, Videos und andere Fakten der bisherigen Treffen auf www.icyb.cz ansehen.

Dichtes Punktedrängen in den vordersten Reihen beim Jungimkertreffen in Völkermarkt

Diesem großen internationalen Spektakel vorausgegangen ist natürlich unser österreichischer Vorentscheid, der nicht weniger mit hohen Wissensniveau glänzte. Von 15.04. bis 17.04. konnten 18 Jugendliche aus 7 Bundesländern ihr Bienenwissen präsentieren. Anspruchsvolle Aufgaben erwarteten die 12 bis 17-Jährigen an der Landwirtschaftliche Fachschule Goldbrunnhof in Völkermarkt. Lorenz Hinterplattner und Matthias Hinterberger sicherten für Oberösterreich ihre IMYB-Tickets mit Platz 1 und 3, dazwischen gab es den zweiten Platz für Christina Eissner aus Salzburg.

Begleitet von den Landesjugendreferenten und anderen freiwilligen Helfern, wurde nicht nur geprüft, sondern auch genetzwerkt. Viele dieser Bekanntschaften bleiben in Kontakt und tauschen sich dank der heutigen „social media“ regelmäßig aus, auch bei Bienenfragen. Eine weitere Möglichkeit ein tolles Selfie mit nachhause zu nehmen, ergab sich wunderbar beim Besuch des Pyramidenkogels, der mit seiner integrierten Rutsche die Jugendlichen begeisterte.

2020 darf wieder jedes Bundesland maximal drei Jugendliche zum Vorentscheid entsenden, diesmal in die Niederösterreichische Imkerschule nach Warth.

Lorenz Hinterplattner, aus Losenstein OÖ, 17 Jahre, imkert seit 2014: „Neben dem Austausch mit den Jungimkern fand ich auch das Freizeitangebot sehr interessant. Das Klima neben dem Wettkampf war in Kärnten entspannter und lustiger. Außerdem wurde an den Stationen in Österreich darauf geachtet, dass man nicht nur Wissen widergibt sondern auch dazulernt.“

Christina Eissner, aus Tamsweg, 17 Jahre, Imkerin seit 9 Jahren: "Was mir am IMYB am besten gefallen hat, waren die Menschen die alle total cool und unkompliziert sind. Toll finde ich den Austausch zwischen den verschiedenen Kulturen und Ländern. Man kann sich trotz der kulturellen Unterschiede sehr gut miteinander identifizieren, schließlich teilen wir alle die gleiche Begeisterung für Bienen."

Matthias Hinterberger, aus St.Agatha, 17 Jahre, imkert seit 2013: "Die Bewerbe haben mir sehr gut gefallen, vor allem, weil wir zwischendurch immer wieder freie Zeit hatten uns mit anderen auszutauschen. Das Programm reichte von Falknerei, Eis essen gehen, Ausflüge, Führungen aber auch einfach nur gemeinsam mit den Betreuern Fußball spielen, wie in Kärnten."

Pamela Humer, aus St. Agatha in Oberösterreich: "Ich habe seit 2015 Bienen, aktuell 8 Völker auf zwei Ständen. Seit 2018 bin ich Jugendreferentin für OÖ und auch Jungimkerbeauftrage bei uns im Verein und dort auch Obmann Stellvertreterin. Mich begeisterte wieder einmal das hohe Niveau der Jugendlichen, die in Kärnten zusammengekommen sind und auch wie sie privat vernetzt bleiben."

Valeria Voit, aus Grafenbach in Niederösterreich: "Ich war bereits das siebente Mal Zeugin des internationalen Treffens und staune nicht nur über die Leistungen der imkernden österreichischen Jugend, sondern auch über ihre beeindruckende Präsenz. Mit Eifer, Disziplin und ihrem ungebrochenen Interesse an der Biene, schaffen sie es in diese Liga der Besten und unterscheiden sich somit von vielen anderen ihres Alters. Und genau diese soziale Kompetenz spiegelt sich auch im Benehmen, in den Gesprächen und der überaus angenehmen Art wieder, die mich zur einer sehr stolzen Jugendreferentin macht. In diesem Sinne möchte ich allen danken, die unseren Kindern und Jugendlichen diese wertvollen Augenblicke, national wie auch international, ermöglichen: dem ÖIB, allen voran Präsident Hetzenauer, der Bundesjugendreferentin Rosi Fellner, den Landesverbänden insbesondere Kärnten, dem Betreuerteam und dem gesamten IMYB-Team."

Text: Valeria Voit, Stv. Jugendreferentin 

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